Wie es sich für einen ordentlichen Hildesheimer gehört,interessieren mich Uhren aus meiner Region besonders.

Bei dieser sehr schönen Turmuhr handelt es sich um eine Beyes von 1906 in einer erstaunlichen Qualität, alle Räder sind perfekt geschenkelt und verwunderlicher Weise auch zapponiert, was ich bei einer Turmuhr noch nie gesehen habe.

Ich habe versucht im Stadtarchiv und bei der Handwerkskammer etwas über diesen Hersteller in Erfahrung zu bringen, aber es war überhaupt nichts verzeichnet, und das lässt mir keine Ruhe, denn die Firma Beyes ist ja nicht gerade unbekannt gewesen.

Wenn irgend jemand etwas über die Firma Beyes zu berichten weiß, möchte ich sie bitten mir dieses unbedingt mitzuteilen.

Als ich diese sehr stark verostete Weule Turmuhr abgeholt habe war ich sehr über den Umfang der Zubehörteile erstaunt, erst nach dem auspacken der Teile ist mir aufgefallen, dass die Uhr vermutlich noch nie gelaufen ist, also habe ich sofort meine mir bekannten Turmuhr Sammler kontaktiert, um zu klären ob das überhaupt möglich sein kann.
Denn man muss sich klar sein, dass so eine Turmuhr ein erstaunlicher Kostenfaktor war, immerhin betrug der Preis 1923, 590 Reichs Mark, zum vergleich eine A. Lange und Söhne Taschen Uhr in 18 Karat Gold Gehäuse in einer 1A Ausführung kostete ca. 160 Reichs Mark und eine Präzisionspendeluhr von Strasser & Rohde A1 mit freier Hemmung kostete ca. 380 Reichs Mark. Nachdem es mir alle meine Bekannten bestätigt hatten, dass diese Uhr nie gelaufen ist, musste ich mir überlegen was ich mit dieser Uhr machen sollte, eine Restauration kam nun nicht mehr in Frage. Und so rostig wollte ich sie mir auch nicht hinstellen, und nun ist dieses einmalige Stück mit dem versprechen, dass sie so ausgestellt wird wie sie ist, ins Turmuhr Museum nach Bockenem gekommen, wo sie vor 80 Jahren so schön und ordentlich verpackt wurde.